Tierisch gute Transporteure

Denken wir an Transport, verbinden wir diesen Gedanken meist mit einem Menschen. Dabei sind wir Menschen bei Weitem nicht die einzigen Transporteure. Im Grunde sind uns unsere tierischen Freunde diesbezüglich sogar um einiges voraus. Warum wir das mit Gewissheit sagen können, zeigt der folgende Beitrag.

Der Hamster – ein wahrer Backentaschentransportweltmeister

Wer kennt sie nicht, die putzigen Hamster? Sehen wir einen solch kleinen Nager sind Ausrufe wie „Oh, ist der süß!“ oder „Ach, wie goldig!“ keine Seltenheit. Der Hauptgrund, warum wir einen Hamster als so putzig betrachten, sind dessen Bäckchen. Dabei verhelfen ihm seine Bäckchen nicht nur dazu, bei den Menschen zu punkten, sondern auch um Nahrung zu transportieren. Denn in seinen Backentaschen, die eine Erweiterung der Maulhöhle des Hamsters darstellen und eine Öffnung zum Maul haben, aber im hinteren Teil durch eine Haut vom Maul getrennt sind, transportiert der Hamster seine „gehamsterte“ Nahrung zu seinem Nest.

Wusstet ihr eigentlich, dass ein Hamster dabei seine gesamte Tagesfutterration in seinen Backentaschen unterbringen kann? Stellt euch mal vor, wir Menschen müssten ohne Tragehilfen unsere Tagesration transportieren. Wie würde das wohl ausschauen? Wahrscheinlich nicht so unscheinbar, elegant und putzig wie beim Hamster mit seinen Pauschbäckchen ;-).

Erdkrötenweibchen – wahrhaftige „Gentlewomen“ 😉

Bei uns Menschen ist es ja so, dass vor allem wir Frauen uns wünschen, von einem Mann auf Händen getragen zu werden. Aber stellt euch mal vor, wir müssten unseren Liebsten umher tragen. So schnell wie unsere Muskelkraft schwinden würde, wäre wahrscheinlich auch die Liebe vorbei ;-). Bei unseren tierischen Freunden, den Kröten, sieht das ganz anders aus. Hier ist es tatsächlich so, dass die Krötenmänner huckepack reisen und das auch noch mitten im Frühling. Das bedeutet für die Krötenweibchen: Frühlingsgefühle mal anders ;-).

Nimmst du mich huckepack? - Na, klar ;-).

Nimmst du mich huckepack? – Na, klar ;-).

Denn mit Beginn der Frühjahrszeit versuchen die Erdkröten zum Laichen und Ablegen ihrer Eier immer wieder zu dem Gewässer zurückzukehren, in dem sie selbst geschlüpft sind. Und stellt euch vor, während die Erdkrötenweibchen teilweise bis zu fünf Kilometer auf sich nehmen, um dieses Ziel zu erreichen, machen es sich die Männchen einfach nur auf deren Rücken bequem. Aber damit nicht genug: Teilweise lagern sogar bis zu zehn (!) Erdkrötenmännchen auf dem Rücken einer Erdkrötendame. Da fällt einem als Frau nur eins ein: Diese Erdkrötenweibchen sind wahre „Gentlewomen“ ;-).

Große Rote Waldameisen – die wahren Transportmutlitalente unseres Waldes

Ameisenvölker, wie beispielsweise das der Großen Roten Waldameise, bestehen aus bis zu 300 000 bis 600 000 Tieren. Dabei ist eine gute Organisation des Volkes natürlich das A und O. Deshalb teilt sich das Ameisenvolk wie von selbst die Arbeit. Die Ameisen-Königinnen legen die Eier und sorgen so für Nachwuchs. Die Ameisen-Soldatinnen verteidigen das Nest. Die Außendienst-Ameisen bringen das Futter und die Ammen-Ameisen nehmen sich des Nachwuchses an.

Vor allem beim Beobachten der Außendienst- und Ammen-Ameisen zeigt sich, welches Transporttalent in den unscheinbaren Waldbodenbewohnern schlummert. Sie können unfassbarerweise bis zum 30fachen ihres Körpergewichtes tragen. Das ist so viel, als wenn eine Frau mit einem Körpergewicht von 70 kg 30 Waschmaschinen mit ebenfalls einem Gewicht von je 70 kg tragen würde. Unglaublich, oder?

Koala-Mamas – 24/7-Transporteurinnen

Koalas – die wohl knuffigsten Vertreter des australischen Kontinents. Wer schon einmal die Möglichkeit hatte, einen Koala in freier Wildbahn zu beobachten, wird bestätigen können, dass Koalas in erster Linie „faul“ wirken. Trifft man am Tag auf sie, kann man sie eigentlich nur beim Schlafen beobachten. Im Vergleich zu uns Menschen genießen sie in der Regel übrigens doppelt so viel Schlaf – stolze 16 Stunden. Wenn sie in den späten Abendstunden dann endlich aus ihren Träumen erwachen, begeben sie sich auf Nahrungssuche. Sie ernähren sich in erster Linie von Eukalyptusblättern – also nicht gerade sehr energiereicher Nahrung.

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Schlafender Koala 🙂

Dennoch reicht diese Art von Ernährung den Koalas aus, um ihre Kleinen bis zu zwölf Monaten umher zu tragen. Dabei verbringt das Koala-Baby die ersten fünf bis sechs Monate seines Lebens in erster Linie im Beutel der Mutter (Koalas gehören nämlich entgegen der landläufigen Meinung nicht zu der Spezies der Bären, sondern zu den Beuteltieren). Nach der Zeit im Beutel klammert sich das Kleine auf dem Rücken seiner Mama fest und bleibt dort die folgenden sechs Monate – so lange, bis es unabhängig ist. Diesen Aufenthalt darf man sich jetzt aber nicht so vorstellen wie bei einem menschlichen Vertreter, der sein Baby im Tragetuch umher trägt. Denn wir haben immer die Möglichkeit, unser Baby im Kinderwagen, im Kinderbettchen oder in der Kinderwiege abzulegen, wenn wir vom Tragen müde sind. Koala-Mamas haben diese Option nicht. Sie sind 24/7 damit beauftragt, ihr Baby huckepack zu tragen und das über sechs Monate hinweg. Stolze Leistung, nicht wahr?!

Gehäuseschnecken – nie ohne ihre eigenen vier Wände unterwegs

Gehäuseschnecken on tour ;-)

Gehäuse-schnecken on tour 😉

Schnecken gehören nicht gerade zu den Lieblingstieren von uns Menschen. Die meisten von uns kennen die schleimigen Weichtiere wohl aus dem Garten oder von Wiesen. Doch obwohl die „Schleimbiester“ für uns im Grunde nichts als Ärger bedeuten, sollten wir ihnen dennoch unseren vollsten Respekt zollen. Denn im Gegensatz zu uns Menschen schaffen es die Gehäuseschnecken tagaus tagein ihre individuellen Häuser auf dem Rücken durch die Welt zu bewegen. Eine Leistung, die wir wohl nie erbringen werden. Und damit nicht genug. Denn anders als ein Mensch, der sich seine vier Wände nicht zuletzt aus finanziellen Gründen mit anderen Menschen teilen muss, ist bei den schleimigen Weichtieren jede einzelne Gehäuseschnecke stolze Hausbesitzerin. Und das Beste: Sie muss sich nicht einmal festlegen, an welchem Fleckchen Erde sie ihr Haus aufstellt. Sie nimmt ihre eigenen vier Wände ganz einfach immer mit :-). Nicht schlecht für ein Schleimbiest, oder?

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